Ueberlegungen

Montag, 30. Mai 2005

Endlich Sommer!

Ja, ja, ja, ja, jubelt es in mir, wenn die Quecksilbersäule im Thermometer, jeden Tag noch ein bisschen höher steigt, wenn es auch am Dritten Tag in Folge noch bis zum Abend aushält, das schöne Wetter, ohne dass sich am Nachmittag Gewitterwolken zusammenballen.
Von mir aus, kann es so weitergehen, mit gelegentlichen Gewitterregen des Nachts, damit wir nicht austrocknen, ansonsten aber ununterbrochen schön und heiss bis Ende November;)

Das ist mein Wetter, da lebe ich auf, und alles geht leichter und freudvoller. Ich weiss, es wird nicht bis Ende November Schönwetter geben, obwohl ich auf einen vergleichbar günstigen Effekt durch die Klimaerwärmung hoffe;)
Also überlege ich ernsthaft, meinen Lebensplan dahingehend zu gestalten, dass fürs Älterwerden eine Verlegung des Schwerpunkts meiner Lebensinteressen in ein südliches Land am Meer eine Option wird.

Montag, 23. Mai 2005

Und sie bewegt mich doch

diese Welt und alles was so rund um mich geschieht in einer meist affenartigen Geschwindigkeit, welche meist nicht meinem ureigensten Lebenstempo entspricht. Immer wieder kam ich mir früher fehl am Platz vor und zweifelte an mir.
Es hat lange gedauert - und dauert noch an - bis ich mehr und mehr die Sicherheit in mir finde, danach zu leben, was ich lange im Kopf schon als für mich wahr begriffen habe und vor vielen Jahren nach einer schwerwiegenden Krise so formuliert habe: "Wenn ich wieder einmal lange genug beobachtet habe, was um mich vorgeht, und dann in mich gegangen und mich nach meinen Gefühlen und Gedanken befragt habe, und dann immer noch nicht sicher bin, ob ich spinne oder der Rest der Welt, dann entscheide ich mich im Zweifelsfall für zweitere Möglichkeit."
Eben habe ich hier diesen schönen Text von "Wir sind Helden" gefunden. Der spricht mir aus der Seele.
mnw

Mittwoch, 27. April 2005

Perspektive

Seltsam. Eigentlich müsste es mir ja gestern die Schuhe mitsamt den Socken ausgezogen haben, als mir mein Steuerberater eröffnete, wie viel ich dem Finanzamt nachzahlen muss. Ausserdem ist das Wetter so, als käme jetzt bald der Winter, nicht etwa der Sommer.
Seltsam, dass mich das alles angesichts der Tatsache, dass ich nächste Woche - seit 10 Jahren das erste Mal wieder - eine Woche in Urlaub ans Meer fliegen werde, gar nicht ernsthaft stört.
Schon seltsam, wie eine andere Perspektive das Empfinden so schwerwiegend anders macht.

Donnerstag, 10. Februar 2005

Die kleinen Dinge

Gestern als ich nachts mit dem Auto aus der Stadt rausfuhr, ist eine Maus über die Strasse gelaufen. Vielleicht auch ein kleiner Maulwurf. Unbeholfen oder verwirrt durch den Lärm und das Licht der Strassenbeleuchtung, ist das kleine graue Tier über die dreispurige Fahrbahn gerannt.
Ich habe es nicht überfahren. Bin ein bisschen ausgewichen und habe es im Rückspiegel weiterlaufen sehen.
Ich weiss nicht, ob es über alle drei Spuren gekommen ist.
Aber dieser Moment war ein guter Moment für die Maus.
Für mich auch, weil er mich nachdenklich machte und mir diese Zeilen eingefallen sind und weil mich dieses kleine lebendige Tier inmitten von Asphalt und Autos und Lärm und Strassendreck, daran erinnert hat, dass es überall Lebendigkeit gibt, dass es auf den Augenblick ankommt und dass es schön ist, die kleinen Dinge und die unspektakulären kleinen Ereignisse nicht zu übersehen.
Maus sei Dank.

Donnerstag, 3. Februar 2005

Wintersport Schneeschaufeln

In meinem ganzen bisherigen Leben, und das sind nun doch schon 4 Jahrzehnte, habe ich noch nicht wirklich viel Schnee geschaufelt. Gleich vorweg: Ich bleibe auch weiterhin bei meiner Ansicht, dass das meist Zeitverschwendung ist. Ein, zwei Tage und der Schnee wird von selbst wieder weniger. Meist reicht ein kleiner schaufelbreiter Gehweg, wo die Leute mindestens zwei Mal täglich ganze Umkehrplätze vor den schmucken Einfamiliensärgen ausschaufeln.
Vorgestern und gestern allerdings habe ich statt Laufen oder einer anderen sportlichen Betätigung je ein- bis zwei Stunden mit dieser schweisstreibenden Tätigkeit verbracht, weil ich gleich in der Früh nicht mehr mit dem Auto weg konnte. Auf einer Entfernung von 30 Metern bis zur geräumten Zufahrt, hat sich mein Auto zwei Mal völlig in den Schnee "gesetzt" und ich habe es rundum wieder ausgraben müssen.
Ich fahre wie gesagt, schon viele Winter und mag Schneefahrbahnen nicht ungern. Aber so viel Schnee, dass auch bei bester Technik einfach nichts mehr geht, hatte ich noch nie. Am Abend musste ich wieder die Schaufel packen, weil der Weg zum Holz für den gemütlichen Ofen nicht mehr passierbar war.
Neue Erfahrungen. Drei Mal zu spät in der Arbeit. Trotzdem frage ich mich, warum in den Medien immer gleich von einer "Schneekatastrophe" oder von "Rekordschneemengen" etc. die Rede ist, wenn es - wie früher öfter mal -, 2 bis 3 Meter Schnee gibt.
Wenn die Heizung funktioniert und der Kühlschrank nicht leer ist,
ist das doch alles halb so schlimm. Ich jedenfalls nehme es gelassen und genieße die Schönheit des meterhohen Schnees im Garten, nehme ein heisses Bad nach dem Schaufeln und freue mich am kuschligen Lesen, wenn draussen der Schnee um's Haus pfeift.
Und last but not least ist es nun wirklich nichts ungewöhnliches, wenn es in unseren Breiten Anfang Februar (viel) Schnee gibt.

Dienstag, 18. Januar 2005

Rundum lauter Wahnsinn!

Ein Finanzminister der auf das Ansinnen Spenden für die Flutopfer von der Steuer absetzen zu können, meint, das sei wohl nicht notwendig, schließlich seien Spenden für die Überschwemmungs-
opfer vor zwei Jahren in Österreich auch nicht steuerlich absetzbar gewesen. So viel Sarkasmus und Menschenverachtung ist schon beinahe unerträglich! Aber wundern tut mich das nicht. Wer ein bisschen genauer hinzusehen vermag, kann sich kaum von der Fassade täuschen lassen und es ist kein Geheimnis, wes' Geistes Kind der ist!

Ein Präsident und seine Pappenheimer(innen), der anscheinend mit einem weiteren Krieg (gegen den Iran) liebäugelt, und das nach dem Irakkrieg nicht mehr nur mit dem "Kampf gegen den Terror", sondern viel logischer damit argumentiert, dass ihn die Bevölkerung ja schließlich deshalb gewählt habe, weil er für den "Kampf gegen den Terrorismus" stehe!

Im Bekanntenkreis ein Mensch mit einem langjährigen Alkoholproblem, grundsätzlich intelligent, dem man es nicht ansehen konnte, der immer noch einem Job nachgeht und der gestern vom Vermieter (und Arbeitgeber, der ihn auch weiterhin behalten möchte!) in seiner Wohnung aufgsucht wurde, weil ihn die Polizei anrief, Feuerwehr schon da war und "Gefahr im Verzug" war. Die Wohnung war nicht nur vermüllt sondern strotzte vor Monate altem und frischem Dreck. Unvorstellbar, dass jemand im eigenen Kot und in Zentimeter hohem Dreck wohnt, schlimmer als ein Tier. Der Bekannte, der ihn in der Wohnung wohnen ließ, war so erschüttert, dass wir eine Stunde telefoniert haben, um Hilfe und Lösungsmöglichkeiten zu erörtern, aber in erster Linie ging es darum, über tatsächlich Unvorstellbares mit jemandem reden zu können, um damit irgendwie fertig zu werden!

Und wer Lust hat kann hier noch eine ganze Menge
von Schwachsinn zu den verschiedensten Themen finden. Auch eine Reaktion mit der Welt umzugehen, sich in Eso-Schmarrn und Verschwörungstheorien, in UFO-Kram und Pseudowissenschaften zu verrennen!

Wenn ich mich umschaue, dann taucht zwangsläufig die nicht sehr sinnvolle Frage danach auf, in welcher Welt wir eigentlich leben.
Eine schlüssige Antwort darauf gibt es nicht und ich erwarte auch keine. Die Welt ist so schön wie beschi...., so faszinierend, wie abstossend, so ungerecht, wie liebenswert. Es hängt immer von mir selbst und meinem Blick, meinen Werten, meinem Weltbild ab und von der Situation und dem Kontext, in der/dem ich mich befinde.

Es ist nicht immer leicht, das Dasein in diesem ganzen Wahnsinn, "gesund an Leib und Seele" und mit einer guten Portion Lebensmut und Lebenslust zu erfüllen. Meine Erfahrung ist, dass es überhaupt nur geht ohne "Glaube, Gott und Vaterland", dafür aber mit Aufrichtigkeit, Mut, Courrage und Lebenslust und vor allem, indem man sich selbst täglich wieder fragt, was es dazuzulernen gilt und ob man noch "auf dem richtigen Dampfer ist". Und falls nicht, den Dampfer wechselt, oder rudert oder schwimmt und dabei mit jeder Faser spüren kann, dass man sich bewegt, dass man "am Leben ist".

Dienstag, 30. November 2004

Nibelungen

Gerade bin ich über diesen Text in der Süddeutschen Zeitung gestolpert.
Wieder ein Mal bin ich heute außerordentlich froh darüber, dass ich meine Zeit nicht mit Fernsehen verschwende.
Alleine den Namen Fernsehen sollte man neu überdenken, da das Starren in die Glotze mit Sicherheit jeden Horizont einschränkt, wenn ich mir nur die paar Standbilder ansehe und den Artikel lese.

Und so freue ich mich lieber über den Sonnenschein, der selbst in meinem Büro heute eine tolle Projektion (siehe Bilder) hinter meinem Rücken veranstaltet und ziehe es vor, in ein zwei Stunden hier abzuhauen, um in der ehemaligen Heimat des "minnekundigen Kürenbergers", nämlich im Innviertel, zu laufen, die Landschaft zu genießen, die einen wunderbaren Weitblick, den entspannenden Blick in die Weite zuläßt.
Und ganz nebenbei werde ich dabei meine Lungen und mein Hirn anständig mit Sauerstoff füllen anstatt mit diesem geistigen Fast-Food, das einem ja nur sämtliche Fantasie und Vorstellungskraft rauben könnte, wären da nicht die Zufluchtsorte wie gutes Kino und Lesen und das Rückzugsgebiet der eigenen Kreativität.

projektion projektion2

Mittwoch, 24. November 2004

Sonntagskind

Gestern habe ich ein Mail von einer ganz lieben Freundin bekommen. Ihre Tochter (so ca. 17) war im letzten Jahr in der Psychiatrie, sie arbeitet wöchentlich mindestens 55 Stunden. Auf Grund der immensen Steuervorauszahlungen bleibt aber keine Kohle übrig und zusätzlich hatte sie noch einen Tumor im Gesicht. Das einzige was wirklich toll ist, ist das Liebesleben.
Vielleicht überlebt man das alles auch nur so.

Da denke ich mir dann wieder, welcher Glückspilz ich doch bin. Gesund, viel Zeit für mich, und auch nicht weniger Kohle zum Ausgeben. Da werden kleine Wehwehchen und so Alltagssorgen gleich sehr sehr relativiert.

Ich werde es wieder mehr genießen, mein Dasein als geborenes Sonntagskind!

Donnerstag, 4. November 2004

Wahlkommentar

Mein Kommentar zur Wiederwahl von Bush, in Anlehnung an ein historisches Zitat:

"Es ist nur ein kleiner Schritt für einen Kleingeist, aber ein großer Rückschritt für die Menschheit."

(zumindest für einen Gutteil der Menschheit, direkt und indirekt)

Und auch wenn es mich nicht wirklich überrascht, so macht mich diese Wiederwahl als überzeugten Humanisten ehrlich traurig heute.

Samstag, 9. Oktober 2004

"Mut und Ehre"

Das ist meine Überschrift zur Verleihung des Literaturnobelpreises an Elfriede Jelinek. Ich meine damit zum einen den Mut der Autorin zum anderen den Mut der Jurie. Und Ehre, ohne Pathos. Eine Ehre - nicht für eine Nation wohlgemerkt -, die eher Würdigung ist als Ehre.

Würdigung für das "Sich-Nicht-Prostituieren" im Kulturbetrieb dieses Landes. Würdigung auch für den Mut der Verzweiflung, mit dem diese Frau gegen herrschende gesellschaftliche Brutalität und gegen Opportunismus und Feigheit anschreit und regelmäßig dafür verbal geprügelt wird, dass sie Dinge und Ereignisse schonungslos benennt, beim Namen nennt, überzeichnet. Handlungen, die andere tatsächlich ausführen, verbrechen oder anderen antuen oder im Verlauf der österr. Geschichte angetan und verbrochen haben.

Selbst wenn ich nicht glaube, dass es nur und ausschließich diese hoffnungslos verkommene Welt mit ihren lebenden Toten gibt, wie Frau Jelineck sie beschreibt und auch wenn ihre Literatur nicht zu meiner liebsten Lektüre gehört, respektiere und schätze ich die Kraft und die Aufrichtigkeit, mit der Elfriede Jelinek sich ausdrückt.

Und auch, wenn ich mir wünschte, dass es nicht so verdammt notwendig wäre, so bin ich zutiefst davon überzeugt, dass dieses Land Autoren wie Elfriede Jelineck braucht und gut daran täte, sie nicht zu denunzieren und als "Nestbeschmutzer" zu verunglimpfen, sondern ihre echte, verzweifelte und berechtigte Sorge um den Zustand jenes Landes und seiner Gesellschaft in dem sie leben, zu würdigen.

Doch der Prophet gilt bekanntlich nichts im eigenen Land. Erfreulich, dass wenigstens von außen die hier vermisste Würdgung mit dem Nobelpreis einen gewichtigen Ausdruck erhält.
Unterstuetzung für Daenemark u. Flagge

Freiheit

Für das Recht auf freie Meinungsäusserung und Demokratie haben unzählige Menschen vor uns ihr Leben verloren! Lasst uns unser möglichstes tun, um diese Freiheit zu verteidigen und zu nutzen!

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Ost, Goran Bregovic
Ederlezi

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