Samstag, 9. Oktober 2004

"Mut und Ehre"

Das ist meine Überschrift zur Verleihung des Literaturnobelpreises an Elfriede Jelinek. Ich meine damit zum einen den Mut der Autorin zum anderen den Mut der Jurie. Und Ehre, ohne Pathos. Eine Ehre - nicht für eine Nation wohlgemerkt -, die eher Würdigung ist als Ehre.

Würdigung für das "Sich-Nicht-Prostituieren" im Kulturbetrieb dieses Landes. Würdigung auch für den Mut der Verzweiflung, mit dem diese Frau gegen herrschende gesellschaftliche Brutalität und gegen Opportunismus und Feigheit anschreit und regelmäßig dafür verbal geprügelt wird, dass sie Dinge und Ereignisse schonungslos benennt, beim Namen nennt, überzeichnet. Handlungen, die andere tatsächlich ausführen, verbrechen oder anderen antuen oder im Verlauf der österr. Geschichte angetan und verbrochen haben.

Selbst wenn ich nicht glaube, dass es nur und ausschließich diese hoffnungslos verkommene Welt mit ihren lebenden Toten gibt, wie Frau Jelineck sie beschreibt und auch wenn ihre Literatur nicht zu meiner liebsten Lektüre gehört, respektiere und schätze ich die Kraft und die Aufrichtigkeit, mit der Elfriede Jelinek sich ausdrückt.

Und auch, wenn ich mir wünschte, dass es nicht so verdammt notwendig wäre, so bin ich zutiefst davon überzeugt, dass dieses Land Autoren wie Elfriede Jelineck braucht und gut daran täte, sie nicht zu denunzieren und als "Nestbeschmutzer" zu verunglimpfen, sondern ihre echte, verzweifelte und berechtigte Sorge um den Zustand jenes Landes und seiner Gesellschaft in dem sie leben, zu würdigen.

Doch der Prophet gilt bekanntlich nichts im eigenen Land. Erfreulich, dass wenigstens von außen die hier vermisste Würdgung mit dem Nobelpreis einen gewichtigen Ausdruck erhält.

0009

09. Oktober 2004

Lesegenuß!

Ah, wie ich es genieße, nach einem langen Tag im Bett zu liegen und Kurt Wallander bei seinen Ermittlungen zu beobachten. Leider ist das nun der letzte Fall von achten, den ich lese. Die Brandmauer. Das ist das schöne am Herbst, es kommt wieder die Zeit, wo es so gemütlich ist, es sich mit einem guten Buch kuschelig zu machen, wenn es draußen schüttet und kalt ist.

Bischofsernennung

Anlässlich der Ernennung von Bischof Küng als Nachfolger von Kurt Krenn ist mir folgender Satz eingefallen:

"Kein Wunder diese Ernennung. Wer sonst, wenn nicht die kath. Kirch könnte es so trefflich verstehen, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben!"
Unterstuetzung für Daenemark u. Flagge

Freiheit

Für das Recht auf freie Meinungsäusserung und Demokratie haben unzählige Menschen vor uns ihr Leben verloren! Lasst uns unser möglichstes tun, um diese Freiheit zu verteidigen und zu nutzen!

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Ost, Goran Bregovic
Ederlezi

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