Texte

Samstag, 10. März 2007

freier Fall

ich spüre dich schmelzen;
salznasse Haut an meinen Schenkeln;
weich gibst du mir dein Gewicht in meine Hand.

ich weiß, dass du mich liebst
mit jeder Faser deines bebenden Körpers
ohne dich zu verlieren, wenn du dich mir schenkst.

du spürst deutlich meine Kraft
die dich festhält ohne dich zu beengen;
fester Griff an deinen Armen mit weichen Händen.

du weißt, wer du bist,
lässt dich fallen angstfrei ohne jede Scheu
direkt in mein Herz, das jetzt ganz mein Körper ist.

wir wissen und vergessen
und finden uns neu wieder und wieder
im Tanz unserer Leiber in den Tiefen der Nacht.


© richard löwenzahn 10. März 2007

Sonntag, 4. März 2007

Vollmond

Ist es der Vollmond oder bist es du,
die mich besuchen kommt in meinen Träumen; farbbearbeitetes Vollmondbild
leise auf nackten Sohlen, die ich spürbar
in meinen Händen hielt, vergang’ne Nacht?

Ist es der Vollmond oder bist es du,
die behutsam in den lange, leeren Fluchten
meiner Seele wandelt und deren Atmen das
Blut in meinen Adern, wärmer macht?

Ist es der Vollmond oder bist es du,
deren Stimme ich flüstern höre in der Stille,
kurz vor dem Schlafen, wenn das Geschnatter
alltäglicher Gedanken endet?

Ist es der Vollmond oder bist es du,
zu der aus meinem Innern die Sehnsucht fliegt
mit lang verschmähter Lust und Zärtlichkeit,
die an dein heisses Herz sich wendet?

Ist es der Vollmond oder bist es du?
Schon morgen werde ich es sicher wissen
wenn des Mondes Rund und Wirken nachlässt,
nicht aber, was du in meiner Seele tust.


© richard löwenzahn, 04. März 2007

Donnerstag, 19. Januar 2006

Ist es so?

Ist es so, dass Glücklichsein fragil ist wie Schnee?
Gestern noch trug es leicht mein heiteres Dahinschreiten,
jetzt breche ich ein mit jedem Schritt.
Das Fortkommen ist nichts als Anstrengung, doch an Stehenbleiben
will ich nicht denken.

Ist es so, dass es alle paar Jahre wieder neu anzufangen gilt?
Wieder von vorne beginnen, müde, lustlos
in den Trümmern stehend, inmitten von Schutt und Asche meiner Welt.
Die Frage, nach dem Warum frißt an den letzten Kraftreserven.
Trost wäre jetzt schön.

Ist es so, dass die ungesungenen Lieder Tinnitus heissen?
Die nicht gelebte Sehnsucht schlägt hart, von innen
ins Gesicht meiner Seele, die sich jetzt nicht wehrt.
Wo ist die Frau an meiner Seite, für die es sich lohnte
zu kämpfen?

Ist es so, dass eine Erklärung irgendwann auch eine Antwort sein wird?
Oder war am Anfang nicht das Wort sondern doch
eine prinzipiell unbeantwortbare Frage, die bleibt, für immer?
Wenn das so ist, dann ist die finale Antwort
letztlich das Sterben.

Ist es so, ist es Dummheit oder Mut, trotzdem leben zu wollen?
Die Sehnsucht, den Schmerz umarmen, leidenschaftlich,
wie eine Geliebte, wie ein Kind; das Vertrauen erneut suchend.
Allein der Wille zur Freiheit von Gott und Teufel
macht mich stark und rein.

Ist es so, dass aufrechtes Gehen, wider alle Vernunft ist?
Zorn macht Lust, macht sich Luft und ich nehme mir die Freiheit
(ich) zu bleiben, ich zu werden, notfalls allein gegen diese Welt.
Ich werde mich meiner Schwäche stellen, ohne jede Scham
weil ich Mensch bin; nicht mehr, nicht weniger.

Ist es so, dass Weinen und Lachen, zwei Seiten einer Münze sind?
Der Münze jener Währung, in der wir alle dieses Dasein bezahlen.
Ich höre sie sagen, dass sie mich mag und kann es nicht glauben.
Ihr nicht, mir nicht, und ist das denn (noch) wichtig?
Nur mich fühle ich sicher, heute, im Schmerz einer ungeheuren Trauer.


© ricore 2006

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Begehren

Viel öfter als es gut ist
denke ich an dich.

Mit bangem Herzen
in einer klammen Brust.

Und immer noch
mit jener unbezähmbar
heißen Lust.

Ich weiß und werd' es
nie vergessen,

wie gut du schmeckst, dich
anfühlst, riechst,

wenn du dich nackt,
ganz wehrlos, mit Haut
und Haar mir gibst.


Nie mehr habe ich so
jemandes Haar gewaschen.

Mit solcher Leidenschaft
war ich dir Nah.

Trotzdem war gar nichts
zu verhindern von dem,
was später war.


Es ist ganz sicher nicht vernünftig
aber meine Lust fragt danach nicht.

Ich will ein paar Tage, vielleicht Stunden
dich und mich in Lust und Schmerz verbunden;

ficken, schlagen, streicheln, halten, küssen;
alles wollen, alles nehmen, alles geben.
Liebe sein und sonst nichts müssen.


© ricore 2005

Donnerstag, 15. September 2005

Als das Kind Kind war

Gerade bin ich beim Webloglesen über einen sehr anspruchsvollen Text gestolpert. Zum ersten Mal bin ich diesem Text in dem Film Der Himmel über Berlin von Wim Wenders begegnet. Ein Wunderbarer Streifen, der lange mein allerliebster Film war. Neulich habe ich ihn wieder ein Mal gesehen. Noch immer finde ich Bruno Ganz der den Engel Daniel spielt fantastisch und noch immer gehört Bruno Ganz zu meinen absoluten Faovoriten als Schauspieler ebenso wie sein "Engelkollege" Cassiel, gespielt vom mich auch immer wieder begeisternden Otto Sanders

Mittwoch, 23. Februar 2005

Jetzt geht's erst richtig los!

Vor 10 Jahren, wünschte mir ein lieber Freund zu meinem damals 30sten Geburtstag, dass ich auch mit 40 und mit 50 und mit 60 noch so "blöd-sein" können sollte und meinte das als Kompliment.
Noch ist es so. Ich liebe es noch immer zu blödeln und Spaß zu haben ohne mich "erwachsen-fühlen-zu-müssen". Fühle mich wohler als vor 10 Jahren, auch gesünder und lebensfroher. Dazu sind mir folgende Zeilen eingefallen:


40

Vierzig Winter überstanden, vierzig Sommer überlebt.
Noch kann es unvermittelt aus mir lachen,
kann ich trauern, wenn etwas mein Innerstes bewegt.

Neugier ist noch immer mein Begleiter,
macht mich staunen oftmals wie als kleines Kind.
Jahre scheinen kürzer; Tage auch, vergehen jetzt geschwinder.

Vieles habe ich in mir gefunden, das mich fordert, das mich freut.
Oft war's schwer und leichter wird's mir jeden Tag.
Und es ist nichts Wesentliches, das mich reut.

Im Ganzen bin ich sehr zufrieden, glücklich und gesund.
Wie viele können das von sich behaupten?
Ja, ich bleib' auch weiter "Bunter Hund".

Vierzig weit're Winter, vierzig Sommer fein.
Jeden werde ich noch mehr geniessen als den letzten.
Nein, ich möchte nicht mehr jünger sein!

Dienstag, 16. November 2004

Herbstsehnsüchte

sind bei mir. Sind in mir. Viel davon. Und Gier und Geilheit.
Gier nach Haut und nach Wärme und nach Hitze und nach Feuchte,
nach Mund und Arsch und Händen und Titten und Bauch und Möse und Rücken, nach Hüften und Schenkeln und Füßen und Nacken.
Lust auf leidenschaftliches Spielen und schlagen und küssen und halten und streicheln und beißen und umarmen und kratzen und drücken und schmusen.
Üppiges Kochen, essen und füttern und Schneeflocken beim Fallen zuschauen.
Und Sehnsucht nach Stunden, halben und ganzen Tagen im Bett, in der Wanne, in der Küche, auf dem Boden.
Nicht genug kriegen, lachen und Tränen küssen.
Unter meinen warmen Händen williges Fleisch spüren und Schweiß und Hingabe und Zittern und Wollen und Fürchten und Begehren.
Mit Haut und Haar nehmen und geben und alles das mit einer Frau, an der ein gutes Stück mehr als nur Haut und Haar dran ist.

Donnerstag, 2. September 2004

Mein Zen-Koan

Lerne fliegen mit Flügeln aus Blei, aus Stein, aus Erde aus Feuer und aus Wasser.

Donnerstag, 22. Juli 2004

farblos

Seltsames Gefühl heute.
Farblos, fahl
obwohl noch immer beim Ausmalen im Büro;)

Habe gestern bis lange in die Nacht
gearbeitet. Halbwegs gut geschlafen.

Nichts besonderes ist.

NUR(!?) Alltag.

Beziehung ohne Feuer.
Beruf ohne Herausforderung.
Nichts, das Begeisterung wecken würde.

So viel Gefühl und niemand, mit dem ich es teilen könnte.
So viel zärtliche, ungestüme Lust doch niemand,
dem ich sie geben könnte.

SIE hat so viel um die Ohren, worauf ich keinen
Einfluss nehmen kann.
Kein Platz mehr und keine Energie weder für Geben
noch für Nehmen geschweige denn für das Spielen.
Riesenangst vor Verlust der Kontrolle.
Tod jeder Hingabe.

Ich bin trotzdem da, immr noch; will nicht fort.

Bewölkter Himmel innen und außen.
Traurigkeit die durch den Schlaf
und durch das Wachsein wabbert.

Dienstag, 6. Juli 2004

Träume

Aufwachen aus einem Zustand zwischen Himmel und Hölle.

Noch verstrickt in die Fetzen Emotion, die an dir kleben wie Zuckerwatte,
und sich nur widerwillig im Tageslicht verflüchtigen.

Quälende Sehnsucht bleibt bei dir.

Die lodert immer wieder auf, während des Tages,
wie unvollständig gelöschte Glutnester nach einem Brand.

Schaumkronen im Strom deines Alltagsgewässers.

Nicht festzuhalten.

Lichtrefelexe an der Oberfläche wenn das Licht der Klarheit Momente lang durch die Wolken der Vernunft bricht.

Unter dem Wasserspiegel erahnst du Schatten der Berührungen
aus deinem Traum.

Um sie wieder zu spüren müsstest du springen;
dich der Strömung unter deinem Magen hingeben, die dort strudelnd für Aufruhr sorgt.

Was hielte dich, wüsstest du wo sie wohnt, die, aus deren warmer Umarmung dich dieser gewöhnliche Tag fortgelockt hat?
Unterstuetzung für Daenemark u. Flagge

Freiheit

Für das Recht auf freie Meinungsäusserung und Demokratie haben unzählige Menschen vor uns ihr Leben verloren! Lasst uns unser möglichstes tun, um diese Freiheit zu verteidigen und zu nutzen!

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Ost, Goran Bregovic
Ederlezi

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