Beziehungs-weise

Donnerstag, 9. Dezember 2004

Stille Zeit

Wie ich sie hasse
die hochmütige Sprachlosigkeit,
Hungerturm jeden Gefühls.

Brennender anhaltender Schmerz,
wenn das Sich-Mitteilen-Wollen
wieder und wieder mit ungeschütztem Kopf
an die kalten steinernen Mauern schlägt.

Und mit immer noch mutigen Augen,
die durch einen roten Schleier glänzen,
versuche ich dich anzusehen aus
einem zerschlagenen Gesicht.

Was schwächt dich so,
dass du meine Stärke
als Schwäche diffamierst?

Was macht dich blind,
dass du die Kraft nicht siehst,
die mir genug Mut verleiht,
nicht wegzugehen?

Was macht dich taub,
dass du meine Sehnsucht nicht hörst
und meine verzweifelte Wut?

Was macht dich stumm,
dass du mich und dich mit diesem
Schweigen, hart wie Kruppstahl,
schlägst?

Oh wie ich es hasse,
das würgende Fehlen der Worte,
kalt und schneidend wie Eis
auf nackter Haut.

Oh, wie ich sie leidenschaftlich liebe,
die rettende Sprache,
Worte, die berühren können,
Verständnis wecken,
uns zu Menschen machen,
fähig zu Mitgefühl und Liebe,
und frei diese auszudrücken,
im Stande, sie zu teilen.

Samstag, 21. August 2004

Erschöpfendes Gespräch

Habe gerade etwa zwei Stunden mit meiner Liebsten geredet. Leider war es mehr ein Streitgespräch als ein Dialog.
Jetzt bin ich sowas von erschöpft wie schon lange nicht.
Ja, es war wohl wichtig zu reden vielleicht auch zu streiten, aber bei mir ist jetzt echt die Luft raus und am liebsten würde ich mich hinlegen und schlafen, obwohl ich erst um 10:00 aufgestanden bin.
Dass es nach (nur) zwei Jahren Zusammensein schon wieder mal so was von "zach" ist, die Missverständnisse die Nähe ersetzt haben, macht mich wirklich fertig.
Aber am meisten nervt mich, dass ich immer öfter wirklich mit meinem Latein am Ende bin, was denn da zu tun wäre.
Da nützt die ganze Theorie und die ganze Kommunikationserfahrung einen "Sch...".
Vielleicht hätte ich doch was "gscheites" lernen sollen, beispielsweise nach der HAS Steurberater oder Vermögenstreuhänder anstreben sollen und nun wenigstens einen Haufen Kohle und andere Probleme haben;)
Nun ja, vielleicht gehe ich eine Stunde Einrad fahren. Wenn es mich da auf die Nase haut, dann weiss ich wenigstens warum.

Dienstag, 29. Juni 2004

Erschütterung

Streiten. Und in einem Moment dieses Streits plötzlich wegen der verletzenden Worte die du da hörst, erkennen, dass das, was du dem Menschen den du liebst eigentlich mitteilen wolltest, offensichtlich das Gegenteil davon ausgelöst hat, was du wolltest.
Dein Gefühl wechselt schlagartig von einer um Lösung bemühten Anstrengung zu einer quälenden Spannung im Raum zwischen Zwerchfell und Brustbein.

Wo noch vor einer Minute die Hoffnung auf mehr Nähe, auf Verständnis, auf etwas Gemeinsames war, klafft jetzt eine erschütternde Kraftlosigkeit. Es ist wie der Blick in die leeren Augenhöhlen in einem toten Schädel. Die Anstrengung hat ihren Sinn verloren. Die Enttäuschung nimmt dir Luft und Worte.
Geht es G. jetzt genau so?
Nicht einmal mehr für das sonst oft dröhnende W a r u m ist Platz neben diesem kalten Erschrecken über das Unvermögen deiner Worte. Nur einen Moment ist dieses Empfinden so unmittelbar, so körperlich spürbar.

Kein Drama im Vergleich zu (...) aber eine Betroffenheit die auch noch nach Stunden und am nächsten Tag immer wiederkehrt.
Ein beklemmendes Gefühl in der Magengrube.
Und vielleicht eine neue Verletzung auf beiden Seiten?
Was wird das Resultat sein?
Mehr Hilflosigkeit?
Mehr Gleichgültigkeit?
Oder mehr Bescheidenheit und Aufmerksamkeit?
Mehr Vorsicht, ob der Wirkung des gesprochenen Wortes?
Und, ist auch neuer Mut ein denkbares Ergebnis?
Unterstuetzung für Daenemark u. Flagge

Freiheit

Für das Recht auf freie Meinungsäusserung und Demokratie haben unzählige Menschen vor uns ihr Leben verloren! Lasst uns unser möglichstes tun, um diese Freiheit zu verteidigen und zu nutzen!

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Ost, Goran Bregovic
Ederlezi

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Zuletzt aktualisiert: 27. Jun, 12:46

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