Sonntag, 4. März 2007

Vollmond

Ist es der Vollmond oder bist es du,
die mich besuchen kommt in meinen Träumen; farbbearbeitetes Vollmondbild
leise auf nackten Sohlen, die ich spürbar
in meinen Händen hielt, vergang’ne Nacht?

Ist es der Vollmond oder bist es du,
die behutsam in den lange, leeren Fluchten
meiner Seele wandelt und deren Atmen das
Blut in meinen Adern, wärmer macht?

Ist es der Vollmond oder bist es du,
deren Stimme ich flüstern höre in der Stille,
kurz vor dem Schlafen, wenn das Geschnatter
alltäglicher Gedanken endet?

Ist es der Vollmond oder bist es du,
zu der aus meinem Innern die Sehnsucht fliegt
mit lang verschmähter Lust und Zärtlichkeit,
die an dein heisses Herz sich wendet?

Ist es der Vollmond oder bist es du?
Schon morgen werde ich es sicher wissen
wenn des Mondes Rund und Wirken nachlässt,
nicht aber, was du in meiner Seele tust.


© richard löwenzahn, 04. März 2007

Mittwoch, 28. Juni 2006

"Der Bär hat seine Schuldigkeit getan. Der Bär kann gehen."

Nachdem er für gute Unterhaltung innerhalb der Sommerlöcher in den weltweiten Boulevardblättern gesorgt hat und die Natur im Allgemeinen und ein Braunbär im Speziellen nicht völlig gefahrlos und politisch korrekt ist, hat Deutschland sich seiner entledigt.
Paßt zu Deutschland, wär' aber in Österreich genau so gelaufen.
Auch hierzulande gab es bereits eine Abschußentscheidung. Geklappt hat's nur deshalb nicht weil es in Österreich nicht möglich ist innerhalb von 2 (in Worten: zwei!) Wochen eine Sondergenehmigung für einen Abschuß von den zuständigen Behörden in Tirol zu kriegen. Inzwischen war er wieder in Deutschland was ihm leider nichts genutzt hat.
Ich habe die ganze Sache nur sehr sporadisch beobachtet, was da aber an Blödheit, Unwissen und Dummheit auf der einen Seite, an Ignoranz, Show und politischer Angst und Feigheit auf der anderen Seite zu sehen, lesen und hören war ist viel beängstigender als jeder freilebende Bär.
Es ist nun keine Katastrophe, dass es einen Bären weniger gibt, die Begründung mit Gefährdungspotenzial rechtfertigen aber weder die ganze Hysterie noch einen sofortigen Abschuß.
Dass im Zusammenhang mit dem Bärenabschuß von 'staatlichem Mord' gesprochen wird ist einfach daneben - (...ähm wieviele Kinder verhungern während ich diese Zeilen schreibe, auf Grund vorsätzlicher, strategischer Wirtschaftsmaßnahmen bzw. unterlassener Hilfeleistung??) - von einer Notwendigkeit zum Schutz der Leute vor Allem und Jedem, genau so!
Einen guten Artikel zum Thema der es wert ist, darüber ernsthaft nachzudenken habe ich in DIE ZEIT gefunden:

http://www.zeit.de/online/2006/26/Bruno-Nachruf

Freitag, 14. April 2006

Ihre Waffe war die Wahrheit

Good-Night-And-Good-LuckEs gibt Fragen, auf die es Antworten gibt und es gibt jene, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt. Zweitere nennt der geniale Heinz von Foerster "prinzipiell unbeantwortbare Fragen" und er meint, dass diese Fragen die eigentlich interessanten sind. Die einzigen über die nachzudenken sich wirklich lohnt. Eine Menge solcher Fragen gingen mir auf der Heimfahrt vom Kino nach dem Film Good Night and Good Luck durch den Kopf. Beispiel: "Woran liegt es, dass ein Film eines nun nicht gerade unbekannten George Clooney gerade mal eine Hand voll über 35jährige ins Kino einer mittleren Kleinstadt bringt?" Wenn hier jemand eine Vermutung dazu hat, nur her damit.

Der Streifen läßt den Zuschauer an einem relativ kleinen Zeitraum (1954) im Leben mehrerer Journalisten um den Protagonisten Edward R. Morrow teilhaben. Der Zeitpunkt ist gut gewählt, da er das finale Zusammentreffen der Macht von Joseph McCarthy sowie jener Macht kompetenter Fernsehjournalisten im Klima der hysterischen "Hexenjagd" zeigt, die später unter dem Namen McCarthyism in die politische Geschichte der USA eingegangen ist.
Der Film zeigt Mc Carthy immer original aus Lifeaufnahmen, was den Film durch die dadurch erforderliche SW-Optik sehr authentisch erscheinen läßt.

Selbst oder gerade aus heutiger Sicht ist die Haltung des Senders CBS bemerkenswert, wenn nicht mutig. Die Parallelen zur "Achse des Bösen" und der "Hexenjagd" eines George W. Bush gegen allen Terrorismus, was wie schon bei Mc Carthy nicht selten jede kontroversielle Meinung und jede kritische Opposition meint, sind selbst für Menschen, die nicht mit der politischen Geschichte vertraut sind, unschwer zu erkennen.

Ein mutiger Film eines engagierten Schauspielers und eine wichtige Botschaft nicht nur in den USA! Die Zitate und Texte von Good Night And Good Luck sind es jedenfalls wert aufmerksam gehört, nachgelesen und verstanden zu werden in ihrer aufrichtigen Aussage und Kraft die heute nicht weniger relevant ist, wie 1954.
Wahrheit, ist die Erfindung eines Lügners, ist ebenfalls ein Satz von Heinz von Foerster, dessen Gehalt mir zunehmend bewusster wird. Vielleicht sollte die Überschrift also nicht heissen "Ihre Waffe war die Wahrheit" sondern "Ihre Waffe war die Aufrichtigkeit".
Unterstuetzung für Daenemark u. Flagge

Freiheit

Für das Recht auf freie Meinungsäusserung und Demokratie haben unzählige Menschen vor uns ihr Leben verloren! Lasst uns unser möglichstes tun, um diese Freiheit zu verteidigen und zu nutzen!

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Ost, Goran Bregovic
Ederlezi

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